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Ausbildereignungsprüfung

Die Ausbildereignungsprüfung qualifiziert angehende Ausbilder und verschafft diesen die notwendige Kompetenz, um Auszubildenden die erforderlichen Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Wer diese Prüfung besteht, kann als Ausbilder nach dem Berufsbildungsgesetz Karriere machen und hat großen Anteil an der Qualifizierung der Nachwuchskräfte. Diese müssen den jeweiligen Beruf von der Pike auf erlernen und brauchen kompetente Ausbilder, die ihnen das notwendige Know-How vermitteln. Neben der reinen Wissensvermittlung obliegt es Ausbildern im Betrieb zudem oftmals, die Ausbildung zu organisieren und die Auszubildenden umfassend zu betreuen. Ausbilder/innen werden demnach vielfach gefordert und müssen über die Eignung dazu verfügen.

Was ist die Ausbildereignungsprüfung?

FragenDie hohen Anforderungen in der beruflichen Ausbildung verlangen nicht nur den Auszubildenden, sondern auch den Ausbildern einiges ab. Damit diese dem beruflichen Alltag gewachsen sind und eine solide Ausbildung gewährleisten können, haben sie zunächst eine Prüfung zu absolvieren. In diesem Zusammenhang ist häufig auch von der Ausbildung der Ausbilder, kurz AdA, die Rede, was sich als sehr treffende Beschreibung erweist. Der Ausbilder-Eignungsverordnung, kurz AEVO, entsprechend muss bis auf wenige Ausnahmen jeder Ausbildungsbetrieb mindestens einen Ausbilder beschäftigen, der gewissermaßen als Koordinator der dualen Berufsausbildung im jeweiligen Unternehmen in Erscheinung tritt.

Die Ausbildung der Ausbilder widmet sich im Allgemeinen vier Handlungsfeldern und vermittelt umfassende Kompetenzen, die Ausbilder im beruflichen Alltag benötigen. Zunächst geht es um die Planung der Ausbildung sowie die Überprüfung der Ausbildungsvoraussetzungen. Weiterhin spielen die Bewerberauswahl und die Vorbereitung der Ausbildung wesentliche Rollen. Die Durchführung und der Abschluss der Ausbildung bilden jeweils ein eigenes Handlungsfeld.

Wie läuft die Ausbildereignungsprüfung ab?

Die Kompetenzen, die ein Ausbilder benötigt, werden durch den sogenannten Ausbilderschein belegt. Um diesen zu erhalten, muss man die Prüfung bestehen, die aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht. Zunächst muss man im schriftlichen Teil diverse Fragen im Multiple-Choice-Verfahren beantworten. Im Rahmen der praktischen Prüfung wird eine klassische Ausbildungssituation simuliert. So umfasst die Prüfung eine praktische Unterweisung, die die Eignung des angehenden Ausbilders unter Beweis stellen soll. Abschließend findet noch ein Fachgespräch statt. Um den Ausbilderschein zu erhalten, muss man folglich eine umfangreiche Prüfung erfolgreich bestehen.

Welche Voraussetzungen muss als Ausbilder erfüllen?

Dass das Bestehen der Prüfung Voraussetzung für eine anschließende Tätigkeit als Ausbilder ist, steht außer Frage. Zunächst geht es aber um die Zulassung zur Ausbildung der Ausbilder. Um an einem solchen AdA-Kurs teilnehmen zu können, muss man überraschenderweise keine umfangreichen Zulassungskriterien erfüllen. Nach dem erfolgreich bestandenen Ausbilderschein darf man aber nicht sofort ausbilden, denn von Gesetzes wegen ist es zudem erforderlich, berufspraktische Kenntnisse und Fertigkeiten nachzuweisen. In der Praxis ist daher eine abgeschlossene Berufsausbildung ein Muss für angehende Ausbilder/innen.

Weiterhin bedarf es einer persönlichen Eignung, schließlich muss man persönlich für die verantwortungsvolle Tätigkeit geeignet sein. Es dürfen daher keine schwerwiegenden Gründe vorliegen, die gegen eine Ausbildereignung sprechen. Dabei kann es sich beispielsweise um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder eine Verurteilung zu mindestens zwei Jahren Haft wegen einer Straftat handeln.

Wie hoch sind die Kosten für den Ausbilderschein?

Lehrgänge, die auf die Prüfung zur Ausbildereignung vorbereiten, können bei verschiedenen Bildungsanbietern absolviert werden und gehen natürlich auch mit gewissen Kosten einher. Wie hoch die Lehrgangsgebühren ausfallen, lässt sich aufgrund der starken Schwankungen jedoch kaum pauschal sagen. Darüber hinaus dürfen angehende Ausbilder nicht vergessen, dass auch die eigentliche Prüfung mit gewissen Kosten verbunden ist. Die Prüfung schlägt je nach Kammer mit durchschnittlich 100 bis 200 Euro zu Buche, während die Vorbereitung durchaus 500 bis 2.000 Euro kosten kann.

Wo kann man die Ausbildereignungsprüfung ablegen?

Während für die Vorbereitung auf den Ausbilderschein unterschiedlichste Institutionen infrage kommen, ergeben sich für die eigentliche Prüfung keine großen Wahlmöglichkeiten. Grundsätzlich stehen die Handwerkskammer sowie die Industrie- und Handelskammer für die Prüfung gemäß AEVO zur Auswahl.

Die Ausbildereignungsprüfung IHK

Wenn es um den anerkannten Ausbilderschein geht, ist man bei der Industrie- und Handelskammer an der richtigen Adresse. Die Ausbildereignungsprüfung IHK entspricht der AEVO und wird vor allem von Menschen aus dem kaufmännischen und gewerblichen Bereich in Anspruch genommen. Aufbauend auf der Berufsausbildung und praktischen Erfahrung können diese so den Ausbilderschein machen.

Die Ausbildereignungsprüfung HWK

Die Ausbildereignungsprüfung HWK ist ebenfalls eine Option zum Erwerb des Ausbilderscheins und standardmäßig auch Teil der klassischen Meisterschule. An der Handwerkskammer kommen in betreffenden AdA-Kursen zumeist vornehmlich Berufserfahrene aus dem Handwerk zusammen, die sich verstärkt der Ausbildung widmen wollen.


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