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Weiterbildung Handwerksmeister

Die Weiterbildung zum Handwerksmeister beziehungsweise zur Handwerksmeisterin bietet enormes Potenzial und ist für viele Menschen, die einen handwerklichen Beruf erlernt haben, ein ambitioniertes Ziel. Indem sie die Meisterschule der Handwerkskammer besuchen, stellen sie sich einer großen Herausforderung und können anschließend als Meister/innen in ihrem Handwerk Karriere machen. Wenn es um verantwortungsvolle Fach- und Führungsaufgaben oder einen eigenen Handwerksbetrieb geht, ist eine Handwerksmeister-Weiterbildung vielfach ein Muss.

Die hohe Nachfrage nach Weiterbildungsmöglichkeiten zum Handwerksmeister liegt gewissermaßen in der Natur der Sache. Wer seinen Handwerksberuf mit Passion ausübt, hat vielfach den Wunsch, immer besser zu werden. Im Zuge der Qualifizierung erwirbt man fundierte Kenntnisse und Kompetenzen und erlangt zudem einen angesehenen Abschluss, der karrieretechnisch ein echter Türöffner sein kann.

Gesellen und Gesellinnen, die den Handwerksmeister ins Auge fassen, sollten die Weiterbildung allerdings nicht überstürzt beginnen und stattdessen umfassend recherchieren, um zu wissen, was es mit dem Handwerksmeister und der betreffenden Weiterbildung auf sich hat.

berufsqualifizierung

Berufliche Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten als Handwerksmeister/in

Die zentrale Motivation für die Aufnahme einer Handwerksmeister-Weiterbildung besteht in den beruflichen Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten, die sich für Meister/innen im Handwerk ergeben. Es ist folglich wichtig zu wissen, dass der Handwerksmeister in unterschiedlichsten Gewerken und auch im Kunsthandwerk erlangt werden kann. Entscheidend ist die Ausbildung und Berufspraxis des Meisterschülers, schließlich geht es darum, im erlernten Handwerk zur Meisterschaft zu gelangen.

GehaltUnabhängig davon, ob es um die Tischlerei, die Kfz-Mechatronik, den Metallbau, Elektrotechnik oder beispielsweise das Bäckerhandwerk geht, eint Handwerksmeister stets die Tatsache, dass sie die folgenden Fach- und Führungsaufgaben übernehmen können:

  • Betriebsführung
  • Ausbildung von Lehrlingen
  • Kostenmanagement
  • Betriebsorganisation
  • Produktionsmanagement

In Betrieben des jeweiligen Fachbereichs ergeben sich für Absolventen der Meisterschule der Handwerkskammer vielfältige Jobchancen. Die Verdienstmöglichkeiten können sich ebenfalls sehen lassen. Es gibt hier zwar gewisse Schwankungen, aber das durchschnittliche Gehalt zwischen rund 30.000 Euro und 50.000 Euro brutto im Jahr verschafft einen guten Eindruck von den Einkommensverhältnissen unter Handwerksmeistern.

Per Weiterbildung Handwerksmeister/in werden

All diejenigen, die Gefallen an der Tätigkeit als Handwerksmeister/in finden und diesen Weg einschlagen möchten, müssen die betreffende Weiterbildung absolvieren. Gesellen eines Handwerks müssen zu diesem Zweck die Meisterprüfung bestehen, um den Meisterbrief zu erhalten, durch den wiederum der gesetzlich geschützte Meistertitel verliehen wird. Die Prüfung ist folgendermaßen aufgebaut:

  • Fachrichtungsspezifischer Teil
    Teil I: Praktisches Fachwissen – Anfertigung eines Meisterstücks beziehungsweise Erstellung einer Meisterarbeit
    Teil II: Theoretisches Fachwissen – erfolgreiche Klausurteilnahme
  • Fachrichtungsübergreifender Teil
    Teil III: BWL, Buchführung, Recht – erfolgreiche Klausurteilnahme
    Teil IV: Berufs- und Arbeitspädagogik – erfolgreiche Klausurteilnahme und Unterweisungsprobe

Interessierte an der Handwerksmeister-Weiterbildung dürfen an dieser Stelle keine konkreten Angaben zu den fachspezifischen Inhalten erwarten, denn es existieren zahlreiche Handwerksberufe, in denen man den Meistertitel erlangen kann.

Je nach angestrebtem Meister variieren natürlich auch die relevanten Themen. Dazu muss man sich lediglich vor Augen führen, dass für angehende Bäckermeister und angehende Kraftfahrzeugtechnikermeister vollkommen andere Dinge wichtig sind.

Voraussetzungen, Dauer und Kosten der Weiterbildung zum Handwerksmeister

Gut zu wissen!Inhaltlich kann es im fachspezifischen Teil gravierende Unterschiede geben, aber die grundlegenden Rahmenbedingungen der Handwerksmeister-Weiterbildung sind gar nicht so unterschiedlich. Maßgebend ist hier vor allem die Handwerksordnung, die für die Zulassung zur Meisterprüfung in einem Handwerk die folgende Voraussetzung vorsieht:

  • bestandene Gesellenprüfung im betreffenden Handwerk

Einschlägige Berufspraxis oder der Besuch einer Meisterschule ist dahingegen nicht verpflichtend.

Sinnvoll ist eine solch umfassende Vorbereitung auf die anspruchsvolle Meisterprüfung aber schon. Je nach Lehrgangsform und Lernpensum müssen angehende Handwerksmeister/innen dafür etwa 12 bis 36 Monate einkalkulieren. Darüber hinaus dürfen die Kosten der Meister-Weiterbildung nicht unberücksichtigt bleiben.

Üblicherweise belaufen sich die Gebühren insgesamt auf einige Tausend Euro, weshalb umfassende Ersparnisse beziehungsweise die Inanspruchnahme von Meister-BAföG die Handwerksmeister-Weiterbildung oftmals erst möglich machen.

Wo kann man die Weiterbildung zum Handwerksmeister absolvieren?

Wer den Abschluss als Handwerksmeister/in anstrebt, absolviert einen entsprechenden Vorbereitungslehrgang typischerweise an der Meisterschule der Handwerkskammer. Fachschulen kommen ebenfalls in Betracht. Zu beachten ist außerdem, dass man gar nicht zwingend an einem Vorbereitungskurs teilnehmen muss. Ein Selbststudium ist daher ebenso wie ein Fernlehrgang denkbar.

Wie läuft eine Handwerksmeister-Weiterbildung per Fernstudium ab?

Wer die Flexibilität eines Fernstudiums zu schätzen weiß, kann an der einen oder anderen Fernschule auch die Vorbereitung auf den Handwerksmeister per Fernkurs absolvieren. Dieser kommt zeitlich und örtlich unabhängig daher, wodurch eine gute Vereinbarkeit mit dem Beruf und/oder der Familie gegeben ist.

Die Fernlernenden erhalten Skripte sowie einen Zugang zum E-Learning, um sich im eigenen Tempo mit den Inhalten vertraut zu machen. Gegebenenfalls werden seitens der Fernschule noch Seminare angeboten. Schlussendlich meldet man sich bei der Handwerkskammer zur Meisterprüfung an und muss diese vor Ort ablegen.

Wie anerkannt ist der Abschluss als Handwerksmeister/in?

Hinsichtlich der Anerkennung und des Ansehens erweist sich die Weiterbildung zum Handwerksmeister als überaus lohnend. Der Abschluss als Handwerksmeister/in ist gesetzlich geschützt und darf nur von erfolgreichen Absolventen der Meisterprüfung geführt werden.

Im deutschen Handwerk ist der Meister nach wie vor eine Institution, der Respekt gebührt. Zudem ist der Handwerksmeister europaweit anerkannt und kommt mit einer allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung daher.

Achtung! Zwei Tipps aus der Redaktion

Der besondere Reiz der Handwerksmeister-Weiterbildung bedarf eigentlich keiner Erklärung und liegt auf der Hand. Für Menschen, die Gesellen in einem Handwerksberuf sind, ist es oftmals logisch, dass sie früher oder später den Meister anstreben, um beruflich mehr zu erreichen.

Die damit verbundene Herausforderung darf nicht unterschätzt werden und kann mitunter mithilfe der folgenden Tipps aus der stzgd.de-Redaktion besser gemeistert werden.

Alternativen zur Handwerksmeister-Weiterbildung berücksichtigen!

Trotz seines hohen Ansehens ist der Handwerksmeister nicht alternativlos, weshalb anderweitige Qualifizierungen gegebenenfalls im Zuge der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen sind. Ganz im Zeichen der Akademisierung kann man eventuell direkt ohne Umweg über den Meister ein Hochschulstudium in Angriff nehmen.

Ansonsten ist es für Gesellen, die sich vor allem als betriebswirtschaftliche Führungskräfte sehen, zuweilen interessant, eher einen der folgenden Abschlüsse anzustreben:

Weiterbildungsmöglichkeiten für Handwerksmeister nutzen!

Wer Interesse an der Weiterbildung zum Handwerksmeister hat, sollte zunächst wissen, dass nach dem Meister längst noch nicht Schluss sein muss. Im Anschluss an die Meisterprüfung kann man als Handwerksmeister/in Karriere machen und diese aktiv fördern, indem man Seminare besucht, an weiteren Fortbildungen teilnimmt oder auch studiert.

Letzteres ist besonders aussichtsreich und lässt sich auch neben dem Beruf und/oder der Familie bewerkstelligen, indem man ein Abendstudium, Wochenendstudium, Fernstudium oder anderweitiges Teilzeitstudium absolviert. So winken Handwerksmeistern mit dem grundständigen Bachelor und dem weiterführenden Master akademische Grade mit internationaler Anerkennung, die ihnen zu echten Karrieresprüngen verhelfen können.


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